Goldbarren Fälschung & falsche Goldmünzen erkennen

Edelmetallhändler haben das nötige Equipment zur Echtheitsprüfung © Eigenes Bild

Es ist nicht alles Gold, was glänzt! Seit 2016 tauchen wieder verstärkt gefälschte Goldbarren und Goldmünzen auf. Besonders bei Käufen im Internet sollte man vorsichtig sein. Für Laien ist der Unterschied zwischen echter und gefakter Ware nämlich schwer zu erkennen.

Goldbarren-Betrugsversuch aufgedeckt

Am 14. September kam ein 34-jähriger Mann in die Gold & Co. Filiale in der Währinger Straße 48, 1090 Wien und versuchte uns gefälschte Barren zu verkaufen. Die Goldbarren waren etwa 9×5 Zentimeter groß. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung unserer Mitarbeiter, sowie mithilfe modernster Prüfgeräten wurde schnell festgestellt, dass es sich um Fälschungen handelt. Wir verständigten die Polizei, welche den in Bratislava lebenden Mann einvernahm. Bei ihm wurden weitere Fälschungen im Wert von insgesamt 6000 € gefunden. Er wurde wegen schweren Betruges auf freiem Fuß angezeigt. Lesen Sie dazu auch den Artikel im Standard.

Goldbarren kaufen? Setzen Sie auf Qualität!

Der Volksmund besagt, das Gold ein „sicherer Hafen“ sei. Daran ist auch nicht zu zweifeln. Jedoch werden manchmal Goldstücke, Münze oder Barren als vermeintliche Schnäppchen von privat angeboten. Dies kann an einer Autobahnraststelle, in der Bank oder über Internetplattformen sein. Da wird oft, unter Vortäuschung einer Notsituation, ein Notverkauf zur Geldbeschaffung suggeriert. Der deutlich niedrigere Preis scheint die Notsituation zu unterstreichen. Doch sein Sie gewarnt! Es gibt keine Goldschnäppchen, die günstiger als zB. 10% vom Bankenpreis liegen; wenn doch – hat die Sache sicher einen Haken. Es kann unecht sein oder auch echt aber zB. gestohlen.  Und weder das eine noch das andere hat angenehme Rechtsfolgen. Wir raten generell davon ab, Gold von privat zu kaufen, da der Verkäufer Ihnen gegenüber faktisch nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann, wenn etwas nicht stimmen sollte.

Ein seriöser Händler gibt Ihnen hingegen deutlich mehr Sicherheit! Einmal abgesehen davon, dass jeder Händler für seine Ware garantiert und haftet, haben Sie die Sicherheit, echte Ware zu kaufen.

Suchen Sie sich einen Händler, dem Sie vertrauen, führen Sie eventuell vor dem Kauf ein Gespräch und gewinnen Sie zusätzlich zu Internetrezessionen einen persönlichen Eindruck.

Bei Gold & Co. arbeiten ausschließlich Edelmetallexperten zu Ihrer Sicherheit, um genau solche Vorfälle zu vermeiden. 130 Jahre Expertise & Familientradition machen eben den gewissen Qualitätsunterschied aus. Wir, bei Gold & Co., prüfen sorgfältig jeden Goldbarren und jede Goldmünze und verkaufen nur Ware an unsere Kunden, die wir selbst jederzeit mit gutem Gewissen wieder zurücknehmen würden. Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben oder wünschen Sie eine kostenlose Beratung? Sie können uns gerne jederzeit kontaktieren oder uns in einer unserer Filialen besuchen. Wir freuen uns aus Sie!

Goldbarren Fälschung – Verkauf oft über Ebay

Waren früher oft die größeren Barren gefälscht, ist derzeit neu, dass die Fälschungen mittlerweile in allen Größen vorkommen. Im Moment sind es vor allem Perth Mint Barren im Känguru Motiv sowie kleinere Barrengrößen bis 10 Gramm von Heraeus (Deutschland) und Argor Heraeus (Schweiz), die von Fälschern kopiert werden. Bei den kleineren Größen kommt es vor, dass die Barren mit Messing gefälscht werden. In diesen Fällen ist eine mehr oder weniger deutliche Größen-Abweichung vom Originalbarren feststellbar. Neu derzeit ist, dass die Verpackungen, die vermeintlich Fälscherschutz garantieren sollen, PERFEKT gefälscht werden. Bei den Anlagenmünzen werden die besten Fälschungen aus Wolfram gemacht, das dieselbe Dichte wie Gold hat. Dadurch sind die Maße und das Gewicht immer korrekt. Es gibt aber dennoch Unterschiede, wie man diese mit moderner Technik unterscheiden kann. Das bloße Auge wird leicht getäuscht. Die meisten Fälschungen im Bereich der Goldanlageprodukte kommen übrigens aus China und gelangen über die Online-Handelsplattform Ebay in Umlauf. Hier sollten Sie besonders skeptisch sein, wenn der Verkäufer angibt, dass er aufgrund des Privatverkaufs keine Garantie geben kann.

Doch nicht nur private Käufer sind gefährdet, den Goldfälschern auf den Leim zu gehen. Selbst unter Händlern kommen manchmal Fehlankäufe von Goldbarren vor, wenn das Know-how oder die geeignete Prüfgerätschaft fehlen. Sogar die Bank of England hat unwissentlich Wolfram-gefüllte Barren an China verkauft.

Zertifizierte Goldbarren – kaufen Sie nur beim Experten

Folgende Vorteile haben Sie beim Kauf von Goldbarren eines zertifizierten Herstellers:

  • Qualitätsmerkmal, das für einen renommierten Hersteller spricht
  • Erhöhte Sicherheit in Bezug auf Fälschungen
  • Weltweit bei allen Banken problemlos wiederverkäuflich
  • Keine zusätzlichen Preisabzüge vom regulären Verkaufspreis

Zertifizierte Goldbarren haben folgendes Merkmal gemeinsam: Die Herstellung durch einen Good Delivery zertifizierten Hersteller.

Diese Zertifizierung vergibt die London Bullion Market Association (LBMA, Sitz in London) an Hersteller, die sich zu strengen Regeln und Kontrollen beim Recycling und der Erzeugung von Goldbarren verpflichten. Im Gegensatz zu den meisten Goldanlagemünzen (bspw. Wiener PhilharmonikerMaple LeafKrügerrand und weitere) sind die Abmessungen von Goldbarren im Kleinanlegerbereich bis 1 Kilogramm international nicht genormt und variieren je nach Hersteller. Deshalb unterziehen sich renommierte Hersteller freiwillig den LBMA Bestimmungen und geben dem Käufer damit die Sicherheit, einen qualitativ hochwertigen Barren zu erwerben. Renommierte Hersteller in Österreich sind beispielsweise Münze Österreich, Heraeus (Deutschland) und Argor-Heraeus (Schweiz).

Folgendes sollten Sie beim Kauf eines Goldbarrens jedenfalls beachten:

  • Kaufen Sie ausschließlich Barren von LBMA zertifizierten Herstellern.
  • Auch Begriffe wie „Dubai Good Delivery“ sind nicht LBMA zertifiziert, wenngleich die Qualität durchaus gleichwertig sein kann. Andernfalls müssen Sie beim Verkauf eines Barrens von einem nicht LBMA zertifizierten Hersteller – je nach Käufer – Preisabzüge von bis zu 15% einkalkulieren. Denn diese Barren sind nicht weiterverkäuflich und müssen umgeschmolzen werden.
  • Kaufen Sie keine Barren-Eigenproduktionen von nicht zertifizierten Herstellern. Diese schmücken sich mit ähnlich klingenden Zertifizierungen und versuchen somit der LBMA Zertifizierung nahezukommen, ohne Anspruch auf die „Good Delivery“ Zertifizierung zu haben.

Fälschung von Goldbarren und Goldmünzen – Merkmale

Gefälschte Goldbarren weisen unterschiedliche Merkmale auf. Experten erkennen Fälschungen oft sehr schnell am Eindruck, Optik und Prägemerkmalen bei gegossenen Barren. Zusätzlich helfen physikalische Messungen zur Bestimmung der Echtheit. Größere Barren werden oft mit einem Wolframkern gefälscht, da Wolfram eine ähnliche Dichte wie Gold aufweist. Die Dichte bezeichnet das Verhältnis von der Masse zum Volumen eines Objektes. Wolfram hat eine Dichte von 19,3, weshalb es Gold sehr ähnlich ist (19,32). Aufgrund des feinen Unterschiedes der Dichte, muss sich der gefälschte Barren jedoch vom Original unterscheiden: In der Größe oder im Gewicht. Diese feinen Größenunterschiede sind jedoch nur für das geübte Auge zu erkennen. Ein besserer Indikator für Fälschungen sind runde Stellen an den Seiten der Barren. Goldbarren werden nämlich oft aufgebohrt, mit Wolfram befüllt und wieder mit Gold verlötet.

Zudem hat ein gefälschter Goldbarren bei gleicher Masse ein abweichendes Gewicht. Ein zertifizierter 250 Gramm Barren wiegt normalerweise etwas über 250 Gramm, in der Regel 250,01 Gramm. Ein gefälschter Wolframbarren weist hingegen ein Gewicht von ungefähr 249,75 Gramm auf.

Ein weiteres Merkmal von echtem Gold lässt sich mit einer Magnetwaage nachweisen: Gold ist diamagnetisch. Während Wolfram wie Eisen oder Nickel eine paramagnetische Wirkung hat und sich magnetisieren lässt, wirkt Gold einem angelegten Magneten entgegen. Diese Merkmale weisen auch gefälschte Münzen auf, die aktuell überwiegend aus China kommen und mit Wolfram versehen sind. Auch hier weichen Parameter wie Größe, Durchmesser, Gewicht, Schalllaufzeit und Leitfähigkeit ab. Manipulierte Goldbarren erkennt der Experte ebenfalls an den Erstarrungslinien und der Unversehrtheit der Randprägungen.

Fälschung mit physikalischen Methoden erkennen

Eine genaue Prüfung des Edelmetalls kann mittels akustischer Mikroskopie erfolgen. Das ist ein Verfahren bei dem eine sehr hohe Frequenz verwendet wird, um ein inneres Abbild eines Objektes zu erhalten. Dabei bleibt das Gold unbeschädigt, denn es wird dabei nur mit Ultraschall behandelt. Diese Methode ist besonders geeignet, um Materialeigenschaften bzw. Veränderungen zu entdecken. In der Halbleitertechnik wird diese Methode verwendet, um bspw. Hohlräume ausfindig zu machen. Hohlräume können auch bei einer Goldbarrenfälschung auftreten. Bei der akustischen Mikroskopie wird die Laufzeit des Schalls ermittelt, die sogenannte Schalllaufzeit. Diese wird üblicherweise in Meter pro Sekunde angegeben (m/s). Dabei wird ein Messkopf an den Goldbarren gelegt. Dieser sendet einen Schall aus, der auf der Rückseite des Barrens reflektiert und anschließend gemessen wird. Ist im Barren ein Wolframkern enthalten, wird der Schall bereits am Beginn des Metalls reflektiert und nicht erst am Ende des Goldbarrens. Somit ergibt sich bei einem gefälschten Goldbarren eine höhere Schalllaufzeit. Während Feingold eine Schalllaufzeit von 3240 m/s hat, weist ein mit Wolfram gefälschter Barren eine Schalllaufzeit von ca. 5180 m/s auf.

Eine weitere Methode zur Echtheitserkennung wäre, den Goldbarren auf die elektrische Leitfähigkeit zu überprüfen. Diese Methode eignet sich für Goldbarren bis zu einem Gewicht von 50 Gramm. Goldbarren, die in dünne Folien eingeschweißt sind, können durch die Folie getestet werden. Der Messwert der elektrischen Leitfähigkeit sollte bei ungefähr 44,7 µS/m liegen. Gefälschte Barren weisen einen unterschiedlichen Wert auf.

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