Bankenkrise hievt Goldpreis auf über 2000 Dollar

UBS & Credit Suisse Zentralen am Zürcher Paradeplatz - Bildnachweis: Claudio Schwarz / Unsplash

“Too big to fail” und trotzdem pleite! Nach den vermeintlich “kleinen” US-Banken Silicon Valley Bank und SignatureBank musste am Wochenende die erste europäische Großbank gerettet werden. Die Schweizer UBS übernimmt die Konkurrentin Credit Suisse für 3 Milliarden Franken, nachdem die Schweizer Regierung und die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Großbank dazu gedrängt hatten.

Die Aktion sollte die weltweiten Finanzmärkte beruhigen. Die Anleger aber bleiben nervös. Der Goldpreis schoss weiter in die Höhe und knackte am Montag (Stand 20.März 2023) die 2000$ Marke.

Credit Suisse – Was ist geschehen?

Nach verschiedenen Skandalen und zuletzt dem größten Verlust seit 2008 hat die Credit Suisse in den letzten Monaten massiv an Wert verloren.

Trotz der Bemühungen die Bank umzustrukturieren, verlor man das Vertrauen der Anleger und auch der Kunden. Diese zogen zuletzt hunderte Milliarden an Einlagen ab.

Als nun der Mehrheitseigentümer, die Saudi National Bank, kein weiteres Geld mehr zuschießen wollte, begann die Credit Suisse endgültig zu wackeln.

Das große Problem dabei ist, das die Credit Suisse zu jenen 30 Instituten weltweit gezählt wurde, die als „too big to fail“ gelten. Bedeutet, geht eine diese Banken bankrott, hat das enorme Verwerfungen im globalen Finanzsystem und die Schädigung ganzer Volkswirtschaften zur Folge.

Die Übernahme der Credit Suisse durch die große Konkurrentin UBS kam wohl nur auf massiven Druck der Schweizer Regierung und der SNB zustande. Die wiederum wurden zuvor wohl von internationalen Playern (EZB, FED, Bank of England,…)  dazu gedrängt einzugreifen. Die Nationalbank und der Staat müssen den Zusammenschluss aber mit insgesamt 109 Milliarden Franken an Garantieren und Hilfen unterstützen.

Nervosität macht Gold attraktiv

Investoren weltweit sind extrem nervös. Die Rettung einer als global systemrelevanten Bank lässt die Finanzmärkte vor einer neuen globalen Banken- und Finanzkrise zittern. Fällt nun ein weiterer Dominostein könnte das tatsächlich in eine neue Abwärtsspirale und zu einem Kollaps des Finanzsystems führen. Doch während die Börsen von tief roten Zahlen dominiert werden, explodiert der Goldpreis:

Goldpreis mit Stand 20.März: Nach dem UBS-Credit Suisse Deal steigt Gold auf über 2000 Dollar bzw, 1884 Euro pro Feinunze

Gold macht seinem Ruf als sicherer Hafen gerade wieder alle Ehre. Durch ihre langfristige Wertbeständigkeit eigenen sich Edelmetalle als idealer Schutz vor Krisen.

Am Montagvormittag nach dem UBS Credit Suisse Deal stieg der Goldpreis auf zwischenzeitlich 2006,86 Dollar pro Feinunze bzw. 1884,78 Euro / Feinunze.

Vor allem in Zeiten systemischer und politischer Krisen steigt in der Regel die Nachfrage nach Gold, da Anleger ihr Vermögen mit dem Edelmetall absichern.

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Zwickmühle der Zentralbanken

Die Zentralbanken und Regierungen befinden sich in einer Zwickmühle: Inflationsbekämpfung oder Systemrettung? Um die hohe Inflation zu bekämpfen, müssen die Notenbanken die Leitzinsen erhöhen. Die Ideen dahinter: Durch höhere Zinsen werden Kredite teurerer, somit wird dem Markt Geld entzogen und die Währung wieder „mehr wert“.

Gegen die Banken- und Finanzkrise 2008 wendete man aber das genaue Gegenteil an. Nullzinsen und Quantitive Easing sorgten für billiges Geld, mit dem man Banken retten konnte. Mehr als einem Jahrzehnt dieser Laissez-Faire-Geldpolitik führte aber genau das zu den hohen Inflationszahlen.

Bereits im letzten Jahr mussten EZB, FED & Co mit ihrer Zinspolitik einen Mittelweg finden, um die Inflation wirksam zu bekämpfen aber gleichzeitig die Wirtschaft nicht abzuwürgen.

Mit der aufziehenden Bankenkrise wird dieser schmale Grat zu einem noch schwierigeren Balanceakt. Werden Zentralbanken und Regierungen weiter die Inflation weiter bekämpfen, wenn gleichzeitig das ganze Finanzsystem gefährdet ist?

 

These: Bankenrettung setzt Zinserhöhungen aus

Seit etwa einem Jahr heben die amerikanische FED und die europäische EZB ihre Leitzinsen kontinuierlich an. Nach Jahren der Nullzinspolitik soll die Zinswende die Rekordinflation bremsen.

Noch letzte Woche erhöhte die EZB den Leitzins wie angekündigt um 0,5 Prozentpunkte. Die FED, deren Zinsentscheid in dieser Woche angesetzt ist, steht jedoch bereits unter Druck die Zinsen eben nicht wie vorgesehen ebenfalls um 0,5 Prozent zu erhöhen. Stattdessen rechnen Analysen mit nur 0,25 Prozent oder sogar einer Zinspause.

Steht der Inflationsbekämpfung das Risiko eines Systemkollaps gegenüber, werden sich die Verantwortlichen wohl für das System entscheiden!

Eine erneute Zinswende, Milliardenhaftungen und erneute Bail-Outs systemrelevanter Banken sind daher nicht mehr unwahrscheinlich. Eine Wiederholung von 2008 – vielleicht sogar in noch größerem Ausmaße – kann niemand ausschließen.

Gold, das einzige, das noch glänzt?

Wer Teile seines Vermögens in Gold angelegt hat, darf wohl entspannter in die Zukunft schauen.

Denn werden zur Rettung von Banken (und in Folge wieder ganzer Staaten) bald neue Billionen ins System gepumpt, dann können wir uns auf länger anhaltende und höhere Inflationszahlen einstellen: Geld wird dann noch schneller noch weniger wert.

Gold dagegen gilt als die stabilste Währung überhaupt. Gerade in Zeiten hoher voranschreitender Geldentwertung bietet Gold Sicherheit und dient somit als Inflationsanker.

Wer Gold als langfristige Anlage versteht, ist mit dem Kauf von Gold immer auf der sicheren Seite! Aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit ist das Edelmetall ein bleibender Wert. Das ist seit Jahrhunderten so und wird auch noch lange so bleiben. Darauf können Sie sich verlassen!

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