Blackout: Edelmetalle als Notwährung

Blackout: Edelmetalle als Notwährung © Matthew Henry / Unsplash

Ein Stromausfall, der nicht nur einen Häuserblock oder ein Stadtviertel betrifft, sondern das ganze Land, ja den ganzen Kontinent wäre verheerend. Was nach dystopischem Netflix-Thriller klingt ist aber gar nicht so unwahrscheinlich. Für den Fall der Fälle sollte man vorbereitet sein.

Blackout – Stromausfall im ganzen Land

Von einem „Blackout“ spricht man bei einem längeren, flächendeckenden Stromausfall. Da unsere moderne Lebensweise stark von einer intakten Stromversorgung abhängig ist, würde ein solcher Blackout schnell zu einer massiv kritischen Lage für alle Bürger führen.

Ein Blackout kann verschiedenste Ursachen haben: Von Naturkatastrophen, über Cyberangriffe bis hin zu menschlichem oder technischem Versagen. Die verschiedensten Szenarien sind denkbar.

Dass kein Strom mehr aus der Steckdose kommt, mag vielen zunächst einmal nicht so schlimm klingen. Dann setzt man sich eben bei Kerzenschein in den Sessel und liest ein Buch? Leider nein.

Denn es bleibt nicht dabei, dass eben nur Licht, Fernseher und Computer ausbleiben. Schon nach einigen Stunden können Kühlschränke und Gefriergeräte Lebensmittel nicht mehr kühl halten, im Winter wird die Wohnung ohne Strom schnell kalt.

Ohne Internet fällt die Informationsquelle Nummer 1 weg. Bahnverkehr und öffentliche Verkehrsmitel können nicht mehr fahren und auch das Tanken an der Tankstelle wäre sehr eingeschränkt (Pumpe an der Zapfsäule).

Dazu würde auch der Kauf von Lebensmitteln und anderen Waren schwierig. Dass elektronische Zahlungsarten ausfallen, liegt auf der Hand. Aber auch Bankomaten sind außer Betrieb, die Bank wird ohne digitale Buchung kein Bargeld auszahlen und die Kassensysteme der Einzelhändler werden nicht funktionieren. Dabeben wäre wohl auch die gesamte Logistik betroffen – viele Regale blieben leer.

Krisenvorsorge: Vorbereitet auf den Fall der Fälle

Bricht die Stromversorgung in weiten Teilen des Landes, in ganz Österreich oder sogar auf dem ganzen Kontinent zusammen, heißt es vorbereitet sein. Man muss sicher kein Prepper („prepare“ = sich vorbereiten) werden und sich für den Zusammenbruch jeglicher Zivilisation rüsten, aber ein gewisse Krisenvorsorge sollte jeder Bürger treffen.

Amtliche Stellen in Österreich empfehlen die folgenden Dinge zuhause zu haben, um sich bis zu 14 Tagen autark versorgen zu können:

  • Getränke & Lebensmittelvorrat: Circa 35 Liter Flüssigkeit pro Person und nicht verderbliche Lebensmittel werden empfohlen. Zu bedenken ist auch spezielle Nahrung für z.B. Säuglinge. Auch die Versorgung von Haustieren darf nicht vergessen werden.
  • Beleuchtung: Taschenlampe mit ausreichend Batterien, Kerzen, Feuerzeug und Zündhölzer sollten für den Fall bereitliegen.
  • Gaskocher: Um auch ohne Strom kochen zu können, empfiehlt es sich einen Gaskocher oder Fonduekocher mit entsprechendem Brennmaterial zuhause zu haben.
  • Nachrichtenempfang: Um stets aktuelle Informationen zu erhalten, macht ein Batterie- oder Kurbelradio Sinn. Auch mit dem Autoradio lassen sich Nachrichten zur Lage empfangen.
  • Erste Hilfe & Hygiene: Neben wichtigen Medikamenten sollte generell eine Hausapotheke mit Verbandsmaterial vorhanden sein. Ein entsprechender Vorrat an Hygieneartikeln ist nicht verkehrt.
  • Geld: Jedenfalls sollten Sie stets genügend Bargeld zuhause haben, um im Notfall wichtiges kaufen zu können. Empfehlenswert ist es kleinere Scheine und Münzen zu haben.
  • Heizungsalternative: Mit Kamin- und Kachelöfen lassen sich einzelne Räume gut heizen. Vorsicht bei Flaschengasheizungen. Jedenfalls an Schlafsack, warme Kleidung und Decken denken.

Eine Notstromversorgung durch ein Stromaggregat wird im privaten Umfeld oft schwierig sein. Eventuell lohnt sich aber die Anschaffung, falls wichtige Anlagen z.B. in landwirtschaftlichen Betrieben damit versorgt werden könnten.

Mehr Infos wie man sich für einen Blackout wappnet und was es zu beachten gilt, finden sich beim Zivilschutzverband Österreich, den Infoseiten des Bundesheers und auf oesterreich.gv.at

Edelmetalle als Krisenvorsorge?

Wer sich mit dem Thema Blackout beschäftigt, stößt immer wieder auf den Tipp sich Edelmetalle als Ersatzwährung zuzulegen. Im Notfall könnte dann das Edelmetall als Tauschmittel genutzt werden, um an Nahrung und andere Güter zu kommen.

Aber machen Edelmetalle als Reservewährung im Fall eines Blackouts wirklich Sinn? Um ehrlich zu sein, wohl eher nicht. Im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls bleibt Bargeld das verlässlichste Zahlungsmittel.

Gold- und Silbermünzen im Tauschhandel gegen Waren einzutauschen wäre nicht nur schwierig (wer kennt dann überhaupt den aktuellen Wert einer Gold- oder Silbermünze?), sondern wahrscheinlich auch ein eher schlechtes Geschäft für den Edelmetallbesitzer.

Falls der Blackout sich über mehrere Tage hinziehen würde, gibt es Notfallpläne, die die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen sollen: Von einer Verteilung von Nahrungsmittel bis hin zu Bezugsmarken, mit denen eingekauft werden könnte.

Nichtsdestotrotz raten wir jedem einen Teil seines Vermögens mit Edelmetallen abzusichern. Denn in zahlreichen anderen Krisensituationen können Gold und Silber eben doch die Rolle des krisensicheren Wertspeichers übernehmen. Denn in wirtschaftlichen Krisensituationen hat sich in erster Linie Gold in der Geschichte immer wieder bewährt. Ein Zusammenbruch von Währungskrisen, Finanzcrashs, ein Kollaps des Banken- oder sogar Geldsystems. Mit Gold war man stets auf der sicheren Seite.

Hier gilt dann auch die Devise die eigenen Edelmetallreserven sinnvoll zu stückeln: Kleinere Einheiten lassen sich einfacher handeln. Beim Kauf mag zwar das Aufgeld etwas höher sein, beim Verkauf muss so aber nicht mehr als nötig liquide gemacht werden.

Als Notreserve eignen sich die gängigen Anlagemünzen – je bekannter, desto besser –  und LBMA Goldbarren. Als kleinere Einheit machen österreichische Silberschillinge Sinn.

Wie hoch ist das Risiko eines Blackouts in Österreich?

Grundsätzlich ist das Risiko eines flächendeckenden Blackouts in Österreich bzw. in ganz Europa sehr real und höher als mancher denken mag. Der österreichische Experte Herbert Saurugg führt aus, dass das Risiko eines Blackouts in Europa in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist.

Das österreichische Bundesheer stellte zuletzt in der Sicherheitspolitischen Jahresvorschau 2021 fest, dass „das größte Risiko für eine nächste Systemkrise in Österreich […] sicherlich ein flächendeckender Strom-, Infrastruktur- und Versorgungsausfall (Blackout) [birgt] mit dessen Eintritt Fachexperten zu Folge binnen der nächsten fünf Jahre zu rechnen ist und an dem Europa und Österreich erst am 9. Jänner 2021 knapp vorbei geschrammt sind.“

Dennoch gilt, dass die Zivilschutzbehörden und auch das Bundesheer wohl Pläne in der Schublade liegen haben und auf einen Blackout vorbereitet sind. Auch die Regulierungsbehörde E-Control zeigt sich zuversichtlich innerhalb weniger Stunden auf einen Blackout reagieren zu können.

Was Österreich laut Experten außerdem zugute kommt, ist der hohe Wasserkraftanteil im Energiemix: Denn die österreichischen Wasserkraftwerke sind „schwarzstartfähig“, können daher unabhängig vom Stromnetz wieder hochgefahren werden.

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