In unserer Goldpreisprognose für 2023, die wir im November letzten Jahres formuliert hatten, zeigten wir, dass die Goldpreisentwicklung 2023 von verschiedenen Analysten sehr unterschiedlich betrachtet wurde. Als wichtigste Einflussfaktoren wurden die hohen Inflationsraten in den USA und Europa, sowie die Geldpolitik mit der FED und EZB dieser begegnen, angesehen.
Im Juni 2023 stellt sich nun die Frage, wie sich der Goldpreis 2023 aktuell tatsächlich bisher verhält?
Goldpreis aktuell: Die Entwicklung im Chart
Die aktuelle Goldpreisentwicklung ist am schönsten im Goldpreis-Chart abzulesen. Unser Goldchart zeigt den aktuellen Spotpreis für Gold in Euro und die Goldpreisentwicklung im zeitlichen Verlauf pro Kilogramm & Unze. Der Goldpreis in diesem Chart wird im Sekundentakt aktualisiert und spiegelt den Preis am internationalen Goldmarkt wieder:
Da Gold international in US-Dollar gehandelt wird, spielt für Käufer und Verkäufer in Österreich auch stets der Wechselkurs von Dollar und Euro eine Rolle
Aktuelle Preise um Ankauf und Verkauf
An- & Verkaufspreise für Goldmünzen und -Barren bei Banken und Goldhändlern orientieren sich an diesem aktuellen Goldpreis. Weil neben dem Materialwert auch Produktions- und Herstellungskosten, sowie Schmelz- und Recyclingkosten mit in die Preise einkalkuliert werden müssen (“Aufgeld“), weichen die Preise konkreter Münzen, Barren sowie Altgold-Legierungen beim Goldankauf und Goldverkauf immer etwas vom allgemeinen Goldpreis ab.
2023: Inflation, Zinsen & Bankenkrise
Der Jahresbeginn 2022 war zunächst von den Entwicklungen der Inflationsraten geprägt. FED, EZB und andere Zentralbanken reagierten hier mit fortlaufenden Zinserhöhungen auf die hohe Teuerung. Ende Jänner notierte der Goldpreis bei 1.950 US-Dollar, bevor ein schwacher Februar den Preis wieder auf 1.810 Dollar drückte.
Doch dann begannen die steigenden Leitzinsen der Notenbanken Banken zum Wanken zu bringen. Im März wurde bekannt, dass mehrere US-Banken (SVB, Signature,..) Probleme mit ihrer Liquidität hatten und in Folge gerettet werden mussten. Als dann mit der Credit Suisse auch eine europäische Großbank gerettet werden musste, explodierte der Goldpreis und stieg über die 2.000 Dollar Marke.
Die Angst vor einer neuen globalen Banken- und Finanzkrise ließ Anleger wieder einmal in den sicheren Hafen Gold flüchten. Auch stellte sich die Frage, ob Zentralbanken und Regierungen weiter mit Zinserhöhungen die Inflation bekämpfen, wenn gleichzeitig das ganze Finanzsystem gefährdet ist?
Nachdem schließlich der Preis für die Feinunze Anfang Mai nochmal auf 2.050 Dollar kletterte, ging der Preis nun wieder zurück und fiel unter magische 2.000 Dollar Grenze. Aktuell scheint sich der Goldpreis nun auf relativ hohem Niveau im Bereich von 1.950 Dollar / 1.830 Euro eingependelt zu haben.
Die Frage der kommenden Monate oder sogar Jahre dürfte nun sein, ob Zentralbanken den eingeschlagenen Weg einer restriktiveren Geldpolitik fortsetzen und die Inflationsrate auf einen Wert um die 2% drücken können, ohne eine massive Rezession auszulösen oder gar die Finanzmärkte (weiter) zu destabilisieren.
Preise für ausgewählte Bullionprodukte
Preise zuletzt aktualisiert am 24. November 2024, 22:57 Uhr
Alle Preise im Ankauf und Verkauf, inklusive der Kurse für alle Münzen und Barren im Detail, finden Sie auf unserer Preisübersichtsseite.
Rückblick: Die Goldpreisentwicklung 2022
Schon das Jahr 2022 war hinsichtlich des Goldpreises geprägt von der hohen Inflation sowie der Zinswende, die die führenden Zentralbanken als Reaktion vollführten.
Sowohl in den USA als auch im Euro-Raum erreichte die Inflation Prozentwerte wie seit Jahrzehnten nicht mehr und trieb so den Goldpreis deutlich nach oben.
Befeuert wurde das Ganze noch vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Ende Februar 2022 sorgten der Krieg und in Folge die Sanktionen gegenüber Russland für weitere Eskalation an den Märkten, welche Gold Anfang März zu neuen Hochs trieb. In US-Dollar sprang der Preis für die Feinunze Gold über die 2.000 Dollar, in Euro wurde die Feinunze zwischenzeitlich 1.902,02 Euro gehandelt und so ein neues Allzeithoch erreicht.
Die westlichen Sanktionen und Reaktionen (vor allem im Energiebereich) auf den Krieg sorgen in den folgenden Monaten dann nicht nur für weitere Unsicherheit, sondern heizen auch die sowieso schon hohe Inflation weiter an.
Goldpreisentwicklung: Mit „hartem“ Gold gegen die Inflation
Gold eignet sich hervorragend, um erspartes Vermögen gegenüber einem Wertverlust durch Inflation abzusichern. Und zwar weil Gold als natürliche Ressource begrenzt ist und die verfügbare Menge an Gold nur sehr langsam zunimmt.
Zwar wirft das Edelmetall auch keine Zinsen ab, jedoch ist es ein sehr sicheres Investment, da es seinen Wert niemals komplett verlieren kann. Historisch gesehen bekam man für eine Unze Gold stets einen ähnlichen Warenwert.
Da davon auszugehen ist, dass mit steigender Inflation auch die Nachfrage nach Sicherheit und damit Gold zunimmt, steigt auch der Goldpreis entsprechend. Obwohl EZB und FED die Zinswende vollzogen haben und der Wechsel der Geldpolitik nun längerfristig bestand haben dürfte, wird uns die Inflation wohl noch die nächsten Monate begleiten.
Gold als „harte“ Währung zur Absicherung von Vermögen wird weiter stark gefragt sein, weshalb sich auch der Goldpreis in den kommenden Monaten positiv entwickeln dürfte.
Strategie für Goldinteressierte
Doch was bedeutet das für Goldinteressierte? Je nach Freude zum Gold sollte man einen guten Teil seines nicht benötigten Ersparten in Edelmetalle investieren. Wir empfehlen nach Möglichkeit etwa 10 bis 20 Prozent des Gesamtvermögens in Edelmetalle anzulegen.
Wenn Sie Gold als Sicherheit oder für einen langfristigen Vermögensaufbau kaufen möchten, macht es Sinn immer wieder in regelmäßigen Abständen kleinere Mengen Gold zu erwerben. Mit diesem Kaufverhalten können Sie – ohne ständig den Goldpreis beobachten zu müssen – Kursschwankungen optimal ausgleichen.
Eine günstige Variante zum Golderwerb ist dabei der Gold-Tausch – von Altgold zu Anlagegold. Dabei nutzt man das gleichbleibende Verhältnis vom Altgoldwert zum Goldkurs aus und wandelt dadurch ungenutztes (und meist auch vom Wert her unbekanntes) altes Gold zu einer leicht handelbaren Form wie Barren oder Münzen.
Geht man diesen Aufwärtstrends nach, so die günstigste Variante zu Anlagegold zu kommen, seinen Altschmuck zu verkaufen und stattdessen auf eine Anlagegoldinvestition in Münzen oder Barren zu setzen. Alle Preise finden Sie auf unserer Website. So profitieren Sie nicht nur beim Verkauf von einem hohen Goldpreis, sondern auch beim Goldkauf von einer künftigen Wertsteigerung.