Österreichs Goldvorkommen
Gold fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden und steht seit jeher für Macht und Reichtum. Dabei begründet sich der Wert des Goldes vor allem in seiner Seltenheit. Gold zu finden ist nicht leicht und der Abbau des Edelmetalls aufwendig und mühsam.
Heute wird Gold vor allem in China, Australien, Russland, den USA, Kanada und Südafrika gefördert. Österreich taucht in keiner Statistik zum Goldabbau auf. Aber auch in Österreich gibt es Goldvorkommen. Schon die Kelten und Römer bauten in Österreich Gold ab, später entdeckte man bei Rauris im Gasteinertal und bei Fusch an der Großglocknerstraße Gold, das dann im Mittelalter etwa ab dem Jahr 1300 auch abgebaut wurde. In den Österreichischen Alpen vermuten Geologen heute noch einige Hundert Tonnen Gold. Allein in der Goldberggruppe in den Hohen Tauern – der Name kommt nicht von ungefähr – sollen Goldvorkommen von etwa 120 Tonnen verborgen sein.
Goldbergbau in Österreich
Im 14. Jahrhundert kam es in den Hohen Tauern zum ersten regelrechten Goldrausch. Zentrum war Rauris und die umliegenden Täler, wo Gold in zahlreichen „offiziellen“ und illegalen Bergwerken aus der Erde geholt wurde. Angeblich kamen – vor der Entdeckung der Neuen Welt – 10% des weltweit geförderten Goldes aus den Bergwerken von Rauris. Zwischen 1450 und 1570 sollen dort etwa 830 Kilogramm pures Gold gefördert worden sein, was dem Erzbistum Salzburg, in dessen Herrschaftsbereich das Gebiet damals fiel, zu enormem Reichtum verhalf.
Aber nicht nur in Rauris, auch in vielen anderen Alpentälern in Kärnten, Salzburg und Tirol findet man heute Goldstollen, die vor allem im Mittelalter auf der Suche nach Gold in das Gebirge getrieben wurden. Zentren des Goldabbaus waren unter anderem auch im Gasteiner Tal und im Murtal in Salzburg, in Hainzenberg in Tirol oder im Pöllatal, Gailtal, Gitschtal und Lavanttal in Kärnten, wo vermutlich schon die Römer das wertvolle Edelmetall abbauten.
Spätestens im 19.Jahrhundert aber schlossen die meisten Goldbergwerke, weil sich der Abbau des Goldes einfach nicht mehr lohnte. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 versuchte man nochmals den Goldbergbau im Raurisertal zu reaktivieren, gaben ihr Vorhaben aber schon 1940 wieder auf. In den 1980er Jahren plante ein US-Unternehmen in den Goldbergbau in den Hohen Tauern zu investieren. Weil das Gebiet aber mittlerweile im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern liegt, und für den Abbau nicht nur enorme Mengen an Gestein bewegt werden hätten müssen und giftige Chemikalien eingesetzt worden wären, gab es keine Genehmigung dafür.
Zuletzt trieb 2011 eine britische Bergbaufirma im Salzburger Lungau Probebohrungen voran, bevor der Plan dort Gold zu schürfen aufgrund der Höhe der nötigen Investitionen von 40-50 Millionen Euro im Jahr 2015 wieder eingestellt wurde.
Goldwaschen in Österreich
Neben dem Abbau in Bergwerken – im Tagebau oder in Stollen unter Tage – kann man Gold auch in Flüssen finden. Beim Goldwaschen in Österreichs Flüssen findet man fast überall Gold. Die Hoffnung dabei auf größere Goldnuggets zu stoßen, sollte man als Goldsucher aber fallen lassen.Das Gold, das in heimischen Flüssen und Bächen vorkommt, ist Seifengold (oder auch Waschgold genannt). Es besteht lediglich aus winzigen Goldplättchen, die vom Wasser aus dem Gestein gewaschen werden und nur wenige Millimeter groß sind.
Dieser winzige Goldflitter muss beim Goldwaschen mühsam in mehreren Schritten von Gestein und Sand getrennt werden, bis man zum Schluss mit einer Goldwaschpfanne (Sichertrog) die winzigen Goldplättchen aus dem verbliebenen Sediment waschen kann. Weil im Durchschnitt auf eine Tonne Gestein in Österreich nur circa 0,3 Gramm Gold kommen, kann davon heute niemand mehr leben, sodass Goldwaschen in Österreich zu einem Hobby und einem Freizeitspaß für Touristen geworden ist.
In früheren Zeiten wurde in Österreich allerdings in fast allen größeren und kleineren Flüssen nach Gold gesucht. Neben den Flüssen und Bächen in den oben genannten Alpentälern wurde etwa auch in Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts Gold gewaschen. Vor allem Bauern und ärmere Bevölkerungsschichten schürften nach Gold um sich einen Nebenerwerb zu verdienen. Der letzte hauptberufliche Goldwäscher in Österreich war Hans Schabauer, der bis 1962 in Rauris einen Förderschacht mit Förderturm und eine Goldwaschanlage betrieb und zumindest einigermaßen von der Goldsuche allein leben konnte.
Österreichs Gold
Auch wenn mit dem Anstieg des Goldpreises wieder überlegt wurde, Österreichs Goldvorkommen zu fördern, scheint das Gold bis auf weiteres in den Bergen zu bleiben, da der Abbau momentan wirtschaftlich nicht rentabel und ökologisch nicht vertretbar ist. Wer selbst in Österreich Gold finden möchte kann sich selbst im Goldwaschen versuchen und bei einem der zahlreichen Anbieter in Österreichs Alpen in einem Goldwaschkurs lernen die Goldpfanne zu schwenken. Wer sich dagegen nicht so viel Mühe machen möchte und einfach auch selbst ein Stück Gold besitzen will, kommt am besten zu Gold & Co, wo das wertvolle Edelmetall in Form von Barren und Goldmünzen einfach gekauft werden kann.
Wer mehr zur Geschichte von „Gold in Österreich“ erfahren möchte, dem sei das gleichnamige Buch von Georg Lux und Helmuth Weichselbraun ans Herz gelegt, das ebenfalls bei Gold & Co erhältlich ist.