Jahrhundertelang waren Gold und Silber eine gängige Währung. Goldmünzen und Silbermünzen gingen als Umlaufmünzen von Hand zu Hand. Der Wert der Münzen war dabei direkt durch ihren Materialwert gedeckt (Kurantmünzen).
Was ist der Goldstandard?
Im 19. Jahrhundert ging man dann zu anderen Formen der Golddeckung über. Nicht mehr allein der Metallwert der Münzen selbst bestimmt dann den Wert, sondern das Wissen, dass die Notenbank jede Münze oder Banknote in Gold tauschen muss (Goldkonvertibilität).
Im Endeffekt lassen sich mehrere Formen eines Goldstandards festmachen, je nachdem, welche Menge an Gold tatsächlich zur „Besicherung“ des Werts eingesetzt wird.
Goldumlaufwährung: Währung, die zu 100% durch Gold gedeckt ist. Entweder durch tatsächliche Goldkurantmünzen oder eine vollständige Deckung durch die Notenbank
Goldkernwährung: Bei dieser Form des Goldstandards ist die Deckung mit Gold nur zu einem prozentualen Anteil gegeben (Teildeckung). Die Zentralbank muss nicht unbedingt die Goldbestände vorhalten, um die komplette im Umlauf befindliche Geldmenge tatsächlich in Gold zu tauschen. Ein gewisser Prozentsatz jedoch muss als Goldreserve vorgehalten werden.
Golddevisenstandard: Statt den Wert der eigenen Währung mit eigenen Goldreserven zu decken, könnten Notenbanken auch Devisen, die über eine Golddeckung verfügen, vorhalten. Die eigene Währung ist dann nur mittelbar durch Gold gedeckt.
Von einem Goldstandard spricht man also, wenn eine Währung entweder direkt aus Goldmünzen besteht oder die Währung bei der zuständigen Zentralbank jederzeit gegen eine definierte Menge physischen Goldes eingetauscht werden kann.
Der große Vorteil eines Goldstandards liegt in der hohen Stabilität goldgedeckter Währungen. Denn der Wert ist stets an den Goldpreis gekoppelt und die Menge an Gold naturgemäß beschränkt. Auch die Wechselkurse zwischen verschiedenen goldgedeckten Währungen und das Vertrauen in solche ist daher hoch.
Als Nachteil dagegen gilt die fehlende Flexibilität hinsichtlich wirtschafts- und geldpolitischer Maßnahmen.
Wann wurde der Goldstandard aufgegeben?
Nachdem die meisten Länder im Zuge des Ersten Weltkriegs die Goldkonvertibilität ihrer Währungen aufgehoben hatten, kehrten die Staaten in den 1920ern wieder zum Goldstandard zurück. Unterschiedliche wirtschaftspolitischen Entwicklungen und die Krisen der 20er und 30er zwangen viele Staaten jedoch bald auf die Deckung ihrer Währungen mit Gold aufzuheben.
US-Präsident Franklin D. Roosevelt setzte die Goldkonvertibilität 1933 aus, und verfügte sogar ein zwischenzeitliches privates Goldverbot. Infolgedessen lösten sich auch zahlreiche andere Staaten von der Golddeckung ihrer Währungen.
Nach dem zweiten Weltkrieg einigte man sich im Bretton-Woods-System auf ein System fester Wechselkurse, wobei der US-Dollar als Leitwährung fungieren sollte. Als solche war der US-Dollar mit Gold gedeckt. Eine Feinunze Gold kostete 35 Dollar und die US-Notenbank Fed war verpflichtet, jederzeit Dollar zu diesem Preis gegen Gold einzutauschen.
Endgültig aufgehoben wurde der Goldstandard 1971, als der damalige US-Präsident Richard Nixon erklärte, die Goldkonvertibilität aufzuheben. Und damit nicht länger US-Dollar gegen Gold zu tauschen.
Goldreserven der Staaten
Auch wenn es heute in keinem Land der Erde mehr einen Goldstandard mehr gibt, halten dennoch quasi alle Zentralbanken physisches Gold als Währungsreserve.Die Goldbarren, die die Notenbanken als Goldreserve in ihren Tresoren liegen haben, sind sogenannte Good-Delivery-Barren. Goldbarren also, die gewisse Qualitätsanforderungen der London Bullion Market Association (LBMA) erfüllen müssen.
Rückkehr zum Goldstandard?
Immer wieder vernimmt man Rufe nach einer Rückkehr zum Goldstandard. Besonders in Zeiten hoher Inflation oder massiver Ausweitung der Geldmenge (Quantitive Easing) führen Kritiker eine Golddeckung als potenzielle Lösung an. Die meisten Ökonomen halten jedoch eine Rückkehr zum Goldstandard nicht für zielführend, da ein solches System zu starr für moderne Volkswirtschaften sei.
Zuletzt kamen jedoch Gerüchte auf, die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) die Einführung einer gemeinsamen, goldgedeckten Währung planten, um die Dollar Hegemonie zu brechen.
Physisches Gold als Schutz vor Währungsverfall
Eine Rückkehr zu einem goldgedeckten US-Dollar oder gar die Einführung einer Golddeckung des Euros ist nicht absehbar. Dennoch kann sich jeder selbst vor einem Wert- oder Währungsverfall schützen, indem man sich die eigene persönliche Goldreserve anlegt.
Gold eignet sich hervorragend, um das ersparte Vermögen abzusichern, ist eine bewährte Form der „wirtschaftlichen Selbstverteidigung“ gegen eine fortlaufende Entwertung ihres Geldes und überdauert auch Währungskrisen (Zusammenbruch des Euro).
Wir raten unseren Kunden daher etwa 10-20% Ihres Vermögens in Gold, Silber, Platin und andere Edelmetalle anzulegen. Nicht um damit zu spekulieren, sondern als echter Absicherung vor Geldentwertung, Währungsverfall und finanzpolitischer Krisen.
Mit einer Investition in Edelmetalle sind Sie jedenfalls immer auf der sicheren Seite! Gold ist aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit seit vielen Jahrhunderten ein bleibender Wert. Darauf können Sie sich verlassen!