Haben sich Edelmetall-Fans zu früh über die Strafzölle von Donald Trump gefreut?
Donald Trump hat 2025 erneut das Amt des US-Präsidenten übernommen und die Märkte reagieren gespannt auf seine wirtschaftspolitischen Pläne. Ein zentraler Punkt seiner Agenda sind Strafzölle, die, so wird spekuliert, schon bald weltweit Auswirkungen haben könnten. Bereits in den ersten Tagen seiner Amtszeit deutet sich an, dass der Republikaner große Veränderungen im internationalen Handel anstoßen will. Doch welche Folgen könnten diese Maßnahmen haben? Und wie könnte der Edelmetallmarkt, insbesondere Gold, betroffen sein?
Die Vorteile und Nachteile von Strafzöllen
Erst einmal ist zu betrachten, welchen Sinn und Zweck die Strafzölle haben, die US-Präsident Donald Trump bereits im Wahlkampf angekündigt hat und nun umsetzen möchte:
- Stärkung der heimischen Wirtschaft.
- Sicherung von Arbeitsplätzen in den USA.
- Reduzierter Wettbewerb durch ausländische Anbieter.
- Geringere Abhängigkeit von Importen.
Strafzölle werden jedoch höchstwahrscheinlich nicht das Allheilmittel sein, um die US-Wirtschaft zu stabilisieren. Es drohen durchaus negative Nebenwirkungen:
- Höhere Preise für Konsumenten und Unternehmen.
- Gefahr von Gegenmaßnahmen anderer Länder.
- Beeinträchtigung des internationalen Handels.
- Destabilisierung der Finanzmärkte durch Handelskonflikte.
Die Auswirkung von Strafzöllen auf den Goldpreis
Der Goldpreis hat in den letzten Tagen stark zugelegt, weil die Wahrscheinlichkeit von Strafzöllen gestiegen ist. Zwar hat US-Präsident Donald Trump gerade erst ein Moratorium ins Gespräch gebracht, allerding soll dies nur bis Ende des Monats gelten.
Ab Februar kann es dann losgehen mit der neuen Außenhandelspolitik der USA. Und dann könnte der Goldpreis ein neues Allzeithoch ansteuern – denn in der Regel gibt es eine ganze Reihe von Argumenten, warum Zölle zu einem steigenden Goldpreis führen könnten:
- Steigende Unsicherheit: Strafzölle können Handelskonflikte eskalieren und wirtschaftliche Unsicherheit erhöhen, was die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold steigert.
- Schwächung der globalen Wirtschaft: Handelsbarrieren können das Wirtschaftswachstum bremsen, was Investoren dazu verleitet, in Gold zu investieren.
- Inflationsdruck: Strafzölle können zu höheren Verbraucherpreisen führen, was Inflationsängste schürt und Gold als Inflationsschutz attraktiver macht.
- Schwächung des US-Dollars: Strafzölle können den US-Dollar schwächen, was Gold für Investoren in anderen Währungen günstiger macht.
- Sinkendes Vertrauen in Finanzmärkte: Handelskonflikte können Aktienmärkte destabilisieren, was Gold als alternative Anlage stärkt.
- Zentralbanken reagieren mit Zinssenkungen: Um die Auswirkungen auf die Wirtschaft zu mildern, könnten Zentralbanken die Zinsen senken, was Gold als zinsloses Investment relativ attraktiver macht.
Strafzölle auf Gold: Ein realistisches Szenario?
Allerdings wird zunehmend die Frage diskutiert, ob sich Edelmetall-Anleger zu früh gefreut haben und ein böses Erwachen droht – wenn Trump eventuell auch Strafzölle auf Edelmetalle wie Gold erhebt. In der Edelmetall-Branche kursieren seit Wochen Gerüchte, dass importierte Goldprodukte bald unter Trumps Maßnahmen fallen könnten. Mögliche Ziele wären sowohl Rohgold als auch verarbeitete Produkte wie Goldmünzen und Goldbarren.
Option 1: Strafzölle auf Rohgold
Eine umfassende Zollpolitik könnte bereits beim Rohmaterial ansetzen. Gold gelangt in Form von Granulat oder unverarbeiteten Barren in die Produktionsstätten, bevor es zu Münzen oder Anlagebarren verarbeitet wird. Strafzölle auf Rohgold würden die Produktionskosten in den USA erhöhen, könnten jedoch lokale Goldproduzenten stärken. Gleichzeitig wären Raffinerien und Prägestätten, die auf Importe angewiesen sind, erheblich belastet, was zu Lieferengpässen führen könnte.
Option 2: Strafzölle auf Anlageprodukte
Wahrscheinlicher als umfassende Maßnahmen gegen Rohgold sind gezielte Strafzölle auf importierte Anlageprodukte wie Goldmünzen oder Goldbarren. Ausländische Hersteller wie die Münze Österreich könnten davon betroffen sein. Solche Maßnahmen würden dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit von US-amerikanischen Herstellern zu steigern.
Option 3: Strafzölle auf Sammlermünzen
Sammlermünzen aus dem Ausland könnten ebenfalls ins Visier der Zollpolitik geraten. Internationale Prägestätten wären hier besonders betroffen, da der Markt für Sammlermünzen hart umkämpft ist. Ein solcher Schritt könnte amerikanische Anbieter stärken, würde aber gleichzeitig die Preise für Sammler und Händler in die Höhe treiben. Auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit wäre beeinträchtigt.
Trump-Wähler sind Gold-Fans
Für Donald Trump stellt die Diskussion um Zölle auf Edelmetalle eine heikle Gratwanderung dar. Einerseits würden Zölle auf Gold und Goldprodukte erhebliche Einnahmen generieren, andererseits könnte er mit solchen Maßnahmen seine Kernwählerschaft verärgern, die eine hohe Affinität zu Edelmetallen hat. Trump selbst hat im Wahlkampf durch eigene Sammlermünzen signalisiert, dass ihm die Unterstützung dieser Zielgruppe wichtig ist.
Bereits jetzt bereiten sich viele Marktteilnehmer auf mögliche Maßnahmen vor, indem sie Lagerbestände in den USA auffüllen. Für Sammler und Anleger bleibt die Situation jedoch unsicher. Die nächsten Monate könnten entscheidend sein – ob und in welchem Ausmaß Strafzölle tatsächlich kommen – und die Zeichen stehen gut, dass Gold 2025 weiter glänzen wird.