Gold sicher lagern

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Tipps zur Aufbewahrung von Edelmetallen

Wer sich entscheidet sein Geld in physisches Gold, in Silber oder andere Edelmetalle zu investieren, muss sich – anderes als Anleger, die in Aktien, Fonds oder andere Finanzprodukte investieren – Gedanken über die Lagerung seiner physischen Werte machen.

Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten der Gold-Lagerung, die alle gewisse Vor- und Nachteile haben. Neben dem Aspekt der sicheren Verwahrung spielen auch Punkte wie Zugänglichkeit, Anonymität und Versicherung eine große Rolle bei der Goldlagerung.

Welche Möglichkeiten der Gold-Aufbewahrung gibt es?

Die erste Entscheidung ist immer, ob man das Gold im eigenen Zuhause aufbewahren möchte oder doch ein Schließfach bei Dritten wählt.

Grundsätzlich gibt es folgende Varianten:

  • Das Gold zuhause verstecken
  • Einen Tresor zu Goldlagerung zuhause nutzen
  • Das physische Gold in einem Bankschließfach lagern
  • Gold bei einem bankenunabhängigen Safe-Anbieter verwahren

Gold zuhause aufbewahren

Die Aufbewahrung in den eigenen vier Wänden hat vor allem den Vorteil jederzeit Zugang und damit die volle Kontrolle über den eigenen Goldreserven zu haben. Dazu ist die Verwahrung zuhause auch die kostengünstige Variante der Goldlagerung, da keine laufenden Kosten für Schließfach oder Safe anfallen. Der Nachteil dabei ist, dass man sich selbst Gedanken um die Sicherheit machen muss.

Gold zuhause im Tresor lagern

Entscheidet man sich für die Aufbewahrung zuhause muss man überlegen, ob man Goldmünzen, Goldbarren und andere Wertsachen in einem sicheren Tresor verschließt oder stattdessen lieber ein gutes Versteck im Haus findet.

Die sicherere Variante Gold zuhause zu lagern ist Goldbarren und Münzen zusammen mit anderen Wertsachen in einem Tresor zu verstauen. Natürlich muss man bei dem Heimtresor auf eine solide Ausführung achten (VdS/EN-Klassen beachten!). Bis zu einem Gewicht von etwa 600 Kilogramm sollte der Tresor fest in Boden oder Wand verankert sein, damit Einbrecher den Safe nicht einfach weggetragen können.
Ein einfacher Safe aus dem Baumarkt bietet kaum Sicherheit und ist von einem Halbprofi in wenigen Minuten geknackt – Videos dazu gibt es zuhauf auf YouTube!

Die Nachteile eines (guten) Tresors liegen vor allem in nicht unerheblichen Anschaffungskosten (2000-4000 Euro) und darin, dass ein prominenter Safe potentiellen Einbrechern natürlich einen Hinweis auf darin verwahrte Wertsachen gibt. Wir empfehlen jedenfalls bekannte und auch von Versicherungen empfohlene Marken-Safes, etwa von Wertheim, Putz oder – etwas günstiger aber genauso sicher – PRIMAT aus Slowenien.

Mehr zum Thema Tresore finden Sie hier

Gold zuhause verstecken

Ein alternativer Weg Gold zuhause aufzubewahren sind gute, sichere Verstecke. Auch hier haben Sie direkten Zugang zu Ihrem Gold und können jederzeit darauf zugreifen. Weil Anschaffungskosten für einen teuren Tresor wegfallen, ist diese Form der Aufbewahrung sicherlich auch die kostengünstigste. Aber eben auch die riskanteste.

Überlegen Sie wirklich gut, wo Sie Ihr Gold zuhause verstecken wollen. Vermeintlich gute Verstecke, wie doppelte Böden in Schubladen oder im Spülkasten des WCs, kennen gewitzte Einbrecher sehr gut. Auch Kinder, Familienmitglieder und Reinigungskräfte sollten nicht zufällig auf Ihre Goldreserven stoßen.

Gute Verstecke sind meist versteckte Hohlräume, doppelte Wände oder tatsächlich das Vergraben der Edelmetalle im eigenen Garten. Denken Sie auf jeden Fall auch daran, Ihre Edelmetalle vor Feuchtigkeit und Hitze zu schützen.

Ein guter Kompromiss zwischen Verstecken und Tresoren können kleine Steckdosen- oder Rohrtresore sein, die versteckt in Wänden oder Böden verbaut werden.

Teilen Sie Ihre Wertsachen auf jeden Fall auf mehrere Verstecke auf und überlegen Sie genau wen Sie einweihen. Bedenken Sie aber auch, dass Sie etwa durch einen Schlaganfall, eine Demenzerkrankung oder auch einfach durch „normales Vergessen“ die Erinnerung an Ihre Verstecke verlieren können. Dem könnte man durch eine notariell hinterlegte „Schatzkarte“ Abhilfe verschaffen.

Gold in Schließfächern hinterlegen

Wer sich um die sichere Verwahrung physischer Edelmetallanlagen keine Gedanken machen möchte, kann die eigenen Gold- und Silberreserven in Bankschließfächern oder bei privaten Wertfach-Vermietern einlagern.
Auch die Lagerung im Ausland ist denkbar, um Goldbarren und Goldmünzen vor staatlichem Zugriff zu schützen. Der große Nachteil ist, dass das eigene Gold dann nicht unmittelbar verfügbar ist.

Gold im Bankschließfach lagern

Die klassische Variante der Goldlagerung ist sicher die Aufbewahrung in einem Schließfach bei der Bank des Vertrauens. Edelmetalle werden in Banken in einem Safe-Fach deponiert, das in der Regel teurer ist als ein normales Sparbuchschließfach. Es ist übrigens weder vorgesehen noch versichert, Edelmetalle im Sparbuchschließfach aufzubewahren.
Neben der Jahresmiete kommen hier eventuell noch Eröffnungsgebühren und zusätzliche Versicherungsleistungen hinzu.

Wer seine physischen Edelmetalle in einem Bankschließfach hinterlegt, muss sich keine Sorgen um die Sicherheit seiner Werte machen. Hinter den dicken Wänden eines Banktresors sind diese sicher verwahrt. Angst vor Einbrüchen muss man hier nicht haben.

Die Nachteile eines Bankschließfaches liegen vor allem in der Zugänglichkeit. Zugriff auf sein Eigentum hat man nur zu den Öffnungszeiten der Bank. Dazu kommt bei heimischen Banken eine Ausweispflicht.

Gold in privaten Schließfächern lagern

Eine Alternative zu Bankschließfächern sind daher private, bankenunabhängige Tresoranbieter. Gegen eine deutlich höhere Gebühr bieten diese Firmen mit eigenem Schlüssel, Code oder Karte rund um die Uhr, sieben Tage die Woche Zugang zum eigenen Schließfach.
Gegen einen Aufpreis kann man bei manchen Anbietern auch völlig anonym einen Safe bekommen, was es aber aufgrund der neuen Geldwäschegesetze, wie auch unser gutes altes anonymes Sparbuch wohl bald nicht mehr geben wird.

In Wien gibt es etwa den „Tresor“ im Palais Coburg, das „Safe“ in der Auerspergstraße oder die Firma „Spartasafe“ im 3. Bezirk.
Die Frage, ob man sein Gold einer kleinen privaten Firma anvertrauen möchte, muss sich jeder selbst stellen – wobei die Frage natürlich auch bei großen Banken berechtigt ist.
Bei entsprechend langer Nichtbezahlung der vereinbarten Schließfach-Gebühren sind Banken übrigens dazu berechtigt, die Schließfächer unter Notarsaufsicht öffnen zu lassen, und Teile des Inhaltes zur Begleichung der Kosten heranzuziehen.
Solche Rechte könnten sich auch private Schließfachvermieter in den Vertragsbedingungen sichern und gehören daher bedacht.

Auch das bloße Hinterlegen von Edelmetallen bei Rechtsanwälten oder Notaren ist möglich, wobei allerdings ein Naheverhältnis und ein großes Maß an Vertrauen gegeben sein sollte.

Versicherungen

In der Regel ist Ihr Gold durch eine Haushaltsversicherung bzw. Hausratsversicherung abgedeckt. Aber Achtung – manche Versicherungen schließen Anlagegold aus, indem sie es als „unverarbeitetes Gold“ definieren. Viele Haushaltsversicherungen schreiben aber die Verwahrung der Wertsachen in einem geeigneten Safe vor oder zahlen nicht die gesamte Summe, wenn Edelmetalle einfach in der Sockenschublade aufbewahrt wurden.

Bei Bankschließfächern muss unbedingt geklärt werden, wie hoch die generelle Versicherungssumme pro Schließfach ist. Ist das Golddepot im Schließfach mehr wert als die Basisversicherungssumme sollte eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden.

Egal ob Sie Ihr Gold und Silber zuhause oder in einem Schließfach aufbewahren, sollten Sie den Wert Ihrer Edelmetalle immer im Auge behalten.Weil der Goldpreis flexibel ist, kann es vorkommen, dass Ihre Münzen und Barren plötzlich mehr wert sind, als die Versicherung abdeckt. In diesem Fall sollten Sie dringend die Versicherungssumme dem Gegenwert Ihres Goldes anpassen.

In jedem Fall empfiehlt sich, eine Dokumentation, Rechnungen und Fotos der Goldbestände getrennt aufzubewahren, damit es im Ernstfall keine Probleme mit der Versicherung gibt. Ein Foto, das man sich an die eigene Emailadresse bei Google, Yahoo oder anderen Anbietern schickt oder bei einem Cloudspeicherdienst wie Dropbox hinterlegt, kann später über jeden internetfähigen Computer abgerufen werden und dient als Backup. (Empfiehlt sich übrigens auch mit diversen wichtigen Dokumenten oder Ausweisen vor Auslandsreisen)

Fazit

Generell muss man sagen, dass jede Form der Aufbewahrung Vor- und Nachteile hat und es für jede Variante ein eigenes „Verlustmodell“ gibt, wie folgende Beispiele zeigen:

  • Beim Vergraben im Garten: Gold wird über die Jahre vergessen, das Grundstück verkauft, oder die Erben wissen nicht Bescheid
  • Beim Vergraben im Wald: Gold wird von Sondengängern oder durch Zufall gefunden
  • Zuhause versteckt: Das Versteck ist nicht gut genug und wird gefunden
  • Im Tresor zuhause: Einbrecher finden den Code oder den Schlüssel – der Versicherungsschutz greift nicht.
  • Tresor zuhause geschlossen – die Horrorvorstellung – Home-Invasion-Öffnung durch Erpressung
  • Lagerung im Bankschließfach: Zypern 2013 – was soll man mehr sagen?
  • Staatliches Goldverbot: In Europa von 1914-23 & 1930-45, in den USA von 1933-1974
  • Lagerung im Bankschließfach: Ohne Aufzeichnung können Wertsachen unauffindbar für Erben sein – der Inhalt der Schließfächer fällt dann an die Bank.

Wir raten Kleinanlegern in der Regel dazu, ihre Edelmetalle zuhause in einem sicheren Tresor aufzubewahren und gut zu versichern. So haben Sie immer direkten Zugang zu Ihrem Gold. Übersteigt der Wert Ihres Goldes einen Betrag von etwa 30.000 Euro sollten Sie Ihr Investment auf mehrere Orte aufteilen und einen Teil Ihrer Goldmünzen und Barren in Schließfächern lagern.

Achten Sie außerdem immer auf die Goldpreisentwicklung, um den Wert Ihres physischen Goldes zu kennen und ggf. den Versicherungsschutz anzupassen.

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