Update 9.April: Der Goldrausch geht weiter. Der Kurs für das Edelmetall kletterte in den letzten Wochen von einem Allzeithoch zum nächsten. Korrektur- oder Konsolidierungsphasen gab es praktisch nicht. Aktuell in der zweiten Aprilwoche wurde die Feinzunze Goldzwischenzeitlich (intraday) für 2365 Dollar bzw. 2177 Euro gehandelt.
Update 21.März Der Goldpreis 2024 knackt gerade alle Rekorde. Schon Anfang März erreichte der Preis die Feinunze Gold ein neues Allzeithoch – sowohl in Dollar als auch in Euro (Schusskurs).
Am 20.März erhielt der Goldpreis nochmals einen Schub und schloss mit einem Kurs von 2.199 US-Dollar und startete mit über 2.200 Dollar in den nächsten Handelstag. So viel wert war Gold noch nie! Auch in Euro übersprang der Kurs erstmals die Marke von 2.000 Euro.
Bisherige Gold Höchststände in Euro & Dollar
Seit Anfang März befindet sich der Goldpreis auf einem Höhenflug und hat dabei in den vergangenen Wochen mehrfach neue All-Time-Highs (ATH) gerissen. Zuvor lag das bisherige Allzeithoch in Dollar bei 2.077 US-Dollar / Feinunze und datierte auf den 28.Dezember 2023. In Euro gerechnet erreichte der Preis für die Feinunze Gold am 4.Dezember das bisherige ATH von 1965 Euro (Intraday – also während des Handelstages – lagen die Preise für die Feinzunze im Dezember 2023 zwischenzeitlichen sogar bei 2.135 US-Dollar bzw. hatten die Marke von 1.950 Euro / Unze gerissen.)
Für den Aufwind gesorgt hatte damals mitunter eine Rede von US-Notenbankchef Powell zur Zinspolitik der FED, aus welcher sich Anleger in ihren Zinserwartungen bestätigt sehen.
Warum geht der Goldpreis gerade so hoch
Auch der jüngste Anstieg des Goldpreises hängt wie so oft mit der Geldpolitik der Amerikanischen FED zusammen. Am 20.März wurden die Ergebnisse der letzten Sitzung präsentiert, deuteten die Entscheidungsträger an die Leitzinsen bis Ende 2024 in meheren Schritten um einen dreiviertel Prozentpunkt senken wollen. Auch wenn die Zinsen jetzt unverändert blieben rechnet ein Großteil der Analysten, dass die erste Zinssenkung im Juni stattfinden könnte. In Folge dessen sanken die Anleiherenditen und auch der Dollar gab nach und zog den Goldpreis auf ein Rekordniview.
Denn das per se zinslose Gold würde von einem Rückgang der Leitzinsen profitieren und für Anleger gegenüber anderen Assets wieder attraktiver werden. Die Nachfrage und somit der Preis dürften dann steigen.
Als weiterer Treiber gelten die aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Gold gilt als Krisenwährung und geopolitische Unsicherheiten treiben Anleger oft in den „sicheren Hafen“ Gold. Die steigende Nachfrage sorgt für einen höheren Preis.
Und geopolitische Spannungen gibt es zuhauf: In seiner Rede zur Lade der Nation drohte Putin wieder unverhohlen dem Westen, ja auch den Einsatz von Atomwaffen führte er an, sollten westliche Soldaten – wie zuletzt vom französischen Präsident Macron ins Spiel gebracht – in der Ukraine zum Einsatz kommen.
Im Nahen Osten scheint ein Ende des Gaza-Kriegs, selbst eine Waffenruhe momentan in weiter Ferne. Dazu kommt das die Huthi-Rebellen im Roten Meer durch Angriffe auf Frachter und Handelsschiffe die sensiblen Lieferketten stören.
Gespannt blicken Analysten auch nach China, wo aktuell der Nationale Volkskongress tagt, wobei der Fokus klar auf Staats- und Parteichef Xi Jinping liegt. Nachdem die chinesische Wirtschaft schwächelt, könnten Drohungen gegenüber Taiwan wieder zunehmen und einen neuen Konfliktherd befeuern.
Ein anderer Grund für den hohen Goldpreis liegt in der hohen Nachfrage der Zentralbanken. Vor allem die BRICS-Staaten stoßen US-Staatsanleihen ab und tauschen große Teile ihrer Dollarreserven in Goldreserven um.
Unterschiedliche Goldpreise auf unterschiedlichen Märkten
Einen weltweit einheitlichen Goldpreis gibt es nicht. Der Grund dafür ist, dass es nicht nur einen Markt für Gold gibt, sondern mehrere Märkte parallel existieren.
Zum einen muss man unterscheiden zwischen dem Goldmarkt für physisches Gold und dem Goldmarkt für „Papiergold“, also für Derivate wie Goldzertifikate, Gold-Futures oder Optionen. Während Papiergold vor allem an den Börsen in New York und Tokyo gehandelt werden, liegen die Marktplätze für physisches Gold in London, Zürich und Hong Kong.
Der professionelle Goldmarkt, auf dem Banken, Großhändler und -Investoren mit echtem, also physischem Gold handeln, ist als außerbörslicher Handel (OTC: Over The Counter) organisiert. Das heißt statt den Goldpreis durch einen „offiziellen“ Börsenkurs bestimmen zu lassen, wird der Preis zwischen Käufer und Verkäufer verhandelt. Dabei wird bei diesen OTC-Geschäften ausschließlich mit Good-Delivery-Goldbarren gehandelt, da diese standardisiert sind und quasi keinen Aufpreis beinhalten.
Goldfixing & LBMA Goldpreis
Um für den OTC-Handel jedoch einen „Richtwert“ zu haben, orientieren sich die Händler weltweit am Goldpreis der London Bullion Market Association (LBMA). Dieser Preis wird durch die Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA) ausgehandelt, der vorgibt, um welchen Wert in US-Dollar eine Unze Gold gehandelt wird. Die Preisbildung basiert auf dem Volumen von Kauf- und Verkaufsaufträgen, die die Mitglieds Banken im Namen ihrer Kunden abwickeln. Dieser LBMA Preis löste 2015 den London Gold Fix ab, bei dem ursprünglich lediglich 5 Banken beim Goldfixing den Richtpreis festlegten.
Der LBMA Preis wird zweimal täglich fixiert, vormittags beim AM Fix um 10:30 Uhr (GMT) und nachmittags beim PM Fix um 15:00 Uhr (GMT). Da der Preis beim Goldfixing am Nachmittag (PM Fix) auch von Notenbanken und Goldminen genutzt wird, kann dieser auch als Tagespreis für Gold genutzt werden.
Gold Spot
Der Gold Spot dagegen ist der Echtzeit-Preis am Goldmarkt. Dieser Spotpreis ist der Goldpreis, der im Internet auf diversen Plattformen zu finden ist und sich im Sekundentakt aktualisiert.
Der Gold Spot orientiert sich nun an den tatsächlich gehandelten Preisen für Gold, wie die an den wichtigsten Goldhandelsplätzen gezahlt werden. Er ist stets ein Durchschnittswert, in den die Preise der letzten Transaktionen einfließt, sowie der aktuell günstigste Angebotspreis für eine Feinunze (Briefkurs) und der höchste Nachfragepreis für die Feinunze (Geldkurs).
Zwar dient der LBMA-Preis stets als Referenz, jedoch nimmt das Spiel von Angebot und Nachfrage, physisch wie auch der im 200-fachen Überfluss vorhandener Derivate, starken Einfluss auf den Live-Kurs und kann ihn schon innerhalb eines kurzen Zeitraumes stark schwanken lassen.
Daher kann sich der Spotpreis auch innerhalb des Handelstages (Intraday) deutlich vom letzten Preis (Schlusskurs) am Ende des Handelstages unterscheiden. Der Gold Spot ist also der Versuch einen Art Börsenkurs für Gold zu erstellen.
Goldpreisentwicklung Ausblick
Wie sieht die Goldpreisentwicklung in Zukunft aus?
Aus unserer Sicht war Gold in den letzten Monaten massiv unterbewertet. Die Probleme im weltweiten Wirtschafts- und Finanzsystem sind tatsächlich langfristig und permanent. Die Inflation ist noch lange nicht besiegt. Vor allem in Europa sind die Zahlen noch deutlich höher als in den USA. Steigende Zinsen, hohe Energiepreise und eine steigende Last an Steuern und Abgaben schwächen die Volkswirtschaften in Europa.
Die Krisenwährung Gold wird daher weiter, ja vielleicht sogar noch mehr, gefragt sein und damit seine Rolle als krisensichere Anlage und Inflationsanker gerecht werden.
Gold kaufen oder verkaufen – Was soll ich nun tun?
Generell empfehlen wir aber immer Gold nicht als Spekulationsobjekt zu nutzen. Gold ist eine hervorragende Langzeitanlage. Als kurzfristiges, spekulatives Investment eignet sich das Edelmetall nicht. Wenn Sie wie wir glauben, dass Gold langfristig weiter steigt, können Sie natürlich jetzt investieren. Besser ist es kontinuierlich in regelmäßigen Abständen und unabhängig vom aktuellen Goldpreis Anlagegold zu kaufen. Dadurch gleichen sich langfristig Höhen und Tiefen aus.
Wer Gold verkaufen möchte, besonders in Form von altem Schmuck, wie Goldringe, Ketten oder anderem Erbschmuck, kann aber jetzt die Gelegenheit nutzen und vom hohen Goldpreis profitieren. Da sich die Ankaufspreise primär am Goldspot orientieren, bekommen Sie für ihr Altgold momentan so viel Geld wie nie.