Trump oder Harris:
Die US-Wahl & die Finanzmärkte

Die Wall Street blickt gespannt auf den Ausgang der Wahl // Wiki User Hundsgemeini / CC BY-SA 3.0

Ob Tump oder Harris: Diese sieben Themen werden die Finanzmärkte nach der US-Wahl in jedem Fall bestimmen

In einer Zeit globaler Unsicherheit und wirtschaftlicher Umwälzungen bleibt Gold als Krisenwährung und wertbeständiges Asset im Fokus der Anleger – und wird das Jahr 2024 höchstwahrscheinlich mit einem Rekord-Wertzuwachs abschließen.

Keine historischen Daten vorhanden

Aktuell ist die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte jedoch fast ausschließlich auf die US-Präsidentschaftswahl gerichtet. Und sicherlich wird der Ausgang der Wahl die Finanzmärkte beeinflussen. Unabhängig von der Entscheidung der Amerikaner für einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin zeichnen sich sieben Themen ab, die langfristig die Finanzmärkte – und insbesondere den Goldpreis – prägen werden, egal wer demnächst im Weißen Haus sitzt. Hier sind die sieben zentralen Einflussfaktoren, die auch künftig Gold als sicheren Hafen attraktiv machen könnten.

1. US-chinesische Handelsbeziehungen

Die Spannungen zwischen den USA und China haben in den letzten Jahren für erhebliche Marktschwankungen gesorgt, und dies dürfte sich auch künftig fortsetzen. Unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt, bleibt der wirtschaftliche Konflikt mit China ein bedeutender Faktor für die globale Lieferkette.

Gold wird oft als Absicherung gegen geopolitische Risiken gekauft, und die anhaltende Unsicherheit in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China könnte die Nachfrage nach Gold weiter anheizen, da Investoren auf der Suche nach Stabilität in stürmischen Zeiten sind.

2. Inflationsbekämpfung und Zinsentscheidungen der Fed

Während die US-Notenbank Fed in den letzten Jahren eine aggressive Zinspolitik verfolgte, bleibt die Inflationsbekämpfung ein zentrales Ziel. Die Möglichkeit hoher Zinsen wirkt zwar grundsätzlich gegen den Goldpreis, doch die Herausforderungen bei der Eindämmung der Inflation in einer volatilen Wirtschaft könnten dazu führen, dass Gold als Inflationsschutz gefragt bleibt.

Sollte die Fed in einem Szenario hoher Schuldenstände und anhaltender Inflation weniger Spielraum haben, könnte dies den Wert von Fiat-Währungen schwächen und Gold langfristig als Wertaufbewahrungsmittel attraktiv machen.

3. US-Budgetdefizit und Staatsverschuldung

Die USA sehen sich weiterhin einem wachsenden Haushaltsdefizit und steigenden Schuldenlasten gegenüber, was Investoren zur Vorsicht mahnt. Das Vertrauen in die Stabilität des US-Dollar wird durch ein hohes Schuldenniveau zunehmend untergraben.

Gold gilt als sicherer als US-Dollar // Bildnachweis: Eigenes Werk

Gold bietet in Zeiten wachsender Staatsschulden eine Absicherung gegen potenzielle Währungsabwertungen und die Unsicherheit hinsichtlich der langfristigen Zahlungsfähigkeit der USA.

Anleger suchen in solchen Situationen oft nach sicheren Häfen, was den Goldpreis stützen könnte.

4. Regulierung von Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerten

Der Boom von Kryptowährungen hat zu einer neuen Anlageklasse geführt, doch Regulierungen und die Sorge vor Cyberrisiken schüren Bedenken bei Investoren. Gold, als greifbares und bewährtes Asset, könnte von einer verstärkten Unsicherheit und potenziellen Regulierung digitaler Währungen profitieren.

Wenn Regulierungsbehörden in den USA und weltweit strengere Regeln für Kryptowährungen erlassen, könnten Investoren erneut auf Gold als „analoge Sicherheit“ zurückgreifen und den Preis weiter stützen.

5. Entwicklung der Weltwirtschaft und Handelsabkommen

Handelsabkommen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit beeinflussen weltweit die Wachstumsdynamik. Da viele Volkswirtschaften durch Inflation und volatile Märkte belastet sind, könnten Handelskonflikte oder das Scheitern bedeutender Abkommen globale Rezessionstendenzen verschärfen.

Ein schwaches Wirtschaftswachstum fördert oft die Nachfrage nach Gold, da Investoren sich absichern möchten. Zudem könnte die Nachfrage in aufstrebenden Märkten wie Indien und China – den traditionell größten Goldkonsumenten – steigen, was den Preis weiter stabilisiert.

6. US-Immobilienmarkt

Schon 2008 stürzten faule US Immobilienkredite die Weltwirtschaft in die Krise // Bildnachweis: Kostiantyn Li / Unsplash

Der US-Immobilienmarkt spielt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft, und Schwankungen in diesem Sektor wirken sich auf das Vertrauen der Verbraucher und das Wirtschaftswachstum aus. Sollte der Immobilienmarkt nach Jahren des Booms in eine Krise geraten, könnten Anleger in sichere Anlagen flüchten.

Gold könnte in einem solchen Szenario an Attraktivität gewinnen, da es historisch in Krisenzeiten eine verlässliche Wertspeicherfunktion bietet. Ein schwächelnder Immobilienmarkt könnte auch Auswirkungen auf Banken und den Dollar haben, was Gold weiter unterstützt.

7. Sicherheits- und Verteidigungspolitik

Angesichts wachsender globaler Spannungen und Unsicherheiten in der Sicherheitslage investieren Staaten verstärkt in Verteidigungsmaßnahmen. Die geopolitischen Risiken, sei es im Nahen Osten, in Osteuropa oder im asiatisch-pazifischen Raum, treiben viele Anleger dazu, sich gegen potenzielle Konflikte abzusichern.

Gold ist in Zeiten geopolitischer Spannungen traditionell stark gefragt, da es unabhängig von nationalen Währungen als stabiles Investment gilt. Die verstärkte Betonung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik könnte so den Goldpreis nachhaltig stützen.

Fazit

Ob Trump oder Harris die Wahlen gewinnen wird – für die oben genannten Themen gibt es keine schnellen Lösungen. Sie werden die Märkte noch Jahre beschäftigen. Gold bleibt in diesem Umfeld ein wertvolles Asset für Anleger, die nach Stabilität suchen.

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